Smile & Burn + Support: Call It Off, Bochum, Rotunde

Konzertbericht von Kira Pelloth

 

Mittendrin und smile dabei

Samstag, 17.02.2018, ich bin das erste Mal, seit der Neueröffnung, in der Rotunde, um Smile and Burn zu sehen. Smile and Burn? Kenn ich nicht! Dabei sind die Jungs aus Berlin längst keine Newcomer mehr und haben mit „Get better get worse“ bereits ihr viertes Album rausgebracht. Aktuell ist ihre letzte Tour in der alten Formation,bevor zwei der Mitglieder die Band verlassen werden. Dabei haben sie auch Halt in Bochum gemacht, aber dazu später mehr.

 

 

Den Einstieg in den Abend machen Call it off. Eine holländische Pop-Punk Band. Man merkt direkt: Die sympathischen Jungs aus Eindhoven haben Bock, und das Publikum auch. Nach den ersten paar Songs formt sich der erste kleine Pit und auch ein kleiner Stagedive bietet sich dar. Nach knapp einer halben Stunde sind Call it off mit ihrem Set durch und ich nutze die Pause, um mir mal die Location genauer anzusehen. Nette Mitarbeiter_innen, gemütliche Couches im Eingangsbereich, kalte Steinwände, die in der Natur der Sache eines alten Bahnhofs liegen, rundum ein schicker Laden. Für einige Gäste zu schick: „Hier riecht es zu gut“. Auch ich vermisse ein paar Sticker, Poster und Tags an den Wänden, die der Rotunde eine passende Atmosphäre verleihen würde. Allerdings spielt dort auch nicht jeden Abend eine Band mit Punk Einflüssen und somit hat die Rotunde vom Setting her alles richtig gemacht.

 

Nach dem Soundcheck läuft noch ein bisschen Hintergrundmusik. Von den Kinks über Kim Wilde bis hin zu Aerosmith. Das Publikum zeigt sich textsicher und Smile and Burn nutzen „I don’t wanna miss a thing“, um die Bühne zu betreten. Es geht los. Die erste Ansage, als Sänger Phil auf die hochgehaltenen Smartphones zeigt und „Ausschalten“ sagt, findet bei mir direkt Anklang. Konzerte sind schließlich da, um die Musik zu genießen und zu tanzen, oder? Und das tun die Leute dann auch. Spätestens nach dem dritten Song tanzt der halbe Raum und auch nur deswegen der Halbe, weil dieser nur zur Hälfte gefüllt ist. Das Set ist vielfältig. Ich versuche rauszufinden woran mich Smile and Burn, von denen ich vorher noch nie gehört habe, vom Sound her erinnern. Ein bisschen Hardcore? Ein bisschen Indie? Ein bisschen Pop? Und das immer gemischt mit Punk. Smile and Burn schaffen es, dass ich gleichzeitig an Bands wie die Hives, Blink 182 und Have Heart denke. Von allem ein bisschen aber irgendwie auch nie so richtig, weswegen ich aufhöre zu grübeln, wo ich sie denn nun musikalisch einordnen soll und lieber einfach nur zuhöre und vor allem zusehe. 

 

Sowohl Band als auch Publikum haben einfach Spaß. Den Höhepunkt erreicht das Konzert als die Bandmitglieder Sören, Phil und Chris die Bühne verlassen und inmitten der tanzenden Menschen weiter spielen und am Pit-Geschehen teilnehmen. Die Freude über die positive Resonanz auf ihre Musik steht den Jungs ins Gesicht geschrieben und darauf trinken sie gerne noch einen Kurzen. Ich für meinen Teil wippe fröhlich im Takt vor mich hin und erfreue mich jetzt beim tippen noch an meinem Ohrwurm von „Expectations“. Smile and Burn? Kenn ich!