SAMANTHA FISH, Musiktheater Piano, Dortmund 25.05.2019

Konzertreview von Thomas Höhner

 

 

 

Vorweg: Ich bin vielleicht nicht objektiv. Spätestens seit ihrem Album ,Belle of the West‘ (2017), das ich auch mit auf die berühmte einsame Insel nehmen würde, bin ich Fan ihrer Musik. Also keine Frage, dass ich mich aus dem Rheinland auf den Weg nach Dortmund machen würde, um sie erstmals live zu sehen.

 

 

Das Musiktheater Piano war für mich Neuland. Von außen im Stil einer großen Gaststätte, wird man innen überrascht von einem Jugendstil-Saal mit Stuckverzierungen an der Decke. Ein schönes Ambiente für einen verheißungsvollen Konzertabend.

 

Musikalisch begrüßte uns die aus London stammende Band ,Curse of Lono‘, die mit eingängigem Folkrock/Americana aufwartete und das bereits begeisterte Publikum auf den weiteren Abend einstimmte.

 

 

Nach einer Umbaupause erschienen dann die Hauptprotagonisten des Abends: Samantha Fish in Begleitung von Chris Alexander (b, voc), Scott Graves (dr) und Phil Breen (keyboards). Los ging es mit ,American Dream‘ vom ,Belle of the West‘-Album. Nach einigen Übersteuerungen beim Sound während des ersten Titels war dann ab dem zweiten Song soundmäßig alles in Ordnung. Das Titelstück vom, ´Chills & Fever‘-Album war bereits eines der vielen Highlights gefolgt von ,Don’t say you love me‘. Wer die bereits sehr gute Audiotree-Liveversion kennt, der war überrascht, dass man dieses Stück noch härter und eindrücklicher spielen kann. Man glaubt ihr irgendwie die Geschichten, über die sie singt. Der gesamte erste Teil des Sets bestand aus intensiven und energiegeladenen Blues- und Rockstücken, die das Piano buchstäblich zum Kochen brachten. Ich denke, nicht nur mein Deo versagte. Die vielen Deckenventilatoren waren überfordert. Man hatte den Eindruck, sich im Hochsommer in einem überfüllten Juke Joint irgendwo in Mississippi kurz vor einem erlösenden Gewitter zu befinden.

 

Mit ;Blood in the water‘ vom ,Belle of the West’-Album wurde der nicht minder eindrucksvolle ruhigere Teil der Show eingeläutet. ;Gone for good‘ , Need you more‘ und das fantastische ;Daughters‘, das als Ballade beginnt und sich - nach Gitarrenwechsel - zu einer immer weiter ansteigenden Gitarren- und Soundorgie entwickelt, waren für mich weitere Höhepunkte der Show. Zum Schluss griff Frau Fish dann noch zur Cigarbox-Gitarre und spielte ,Shake `em on down‘, um das Publikum nochmal mit einem rauen Blues in den Norden Mississippis zu entführen.

Nach einer Zugabe war dann Schluss.

 

Fazit: Ein rundum gelungener Abend. Schöne Location, gute Vorgruppe und eine inspirierte Samatha Fish als Hauptact und das alles ohne Allüren. Das Dortmunder Publikum war begeistert. Als ich mich auf den Weg zurück ins Rheinland machte, hat sie immer noch CDs und Platten signiert. Ich werde wiederkommen und bestimmt nicht nur ich…

 

 

 

Thomas Höhner

 

 

 

 

 

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