Donnerstag Nacht um 02:25 Uhr... Mich erreicht eine Mail... "Thomas du darfst das Redman Konzert shooten!"... Ich kann nicht in Worte fassen wie groß meine Freude ist. Also packe ich am Nachmittag meine Sachen und auf geht's.
Ich stelle mich in die Schlange und bin umgeben von Leuten in Redman und Wu-Tang Clan Shirts... Der ein oder andere spielt Redman auf dem Handy, ich fühle mich kurz wie in den 90ern. Ein guter Vibe. Wir gehen rein, die Halle füllt sich. Zum anheizen spielt DJane Wanilla Nice aus Berlin ein Set. Sie startet mit "Camp Lo - Luchini" und hat mein Herz direkt für sich gewonnen es folgen eine Reihe von wirklich guten Oldschool Hits, starkes Set.
Ruffer Boom Bap Rap, hart, ehrlich, oldschoolig. Ein wirklich guter Sound. Vor Redman aufzutreten ist Fluch und Segen zugleich, aber die beiden machen das richtig gut und präsentieren ihr aktuelles Release "Bring Da P Vol. 3". Das Publikum ist angetan und geht gut mit. Die Beats und Flows sind den Hits der 90er nachempfunden. "Fire" von Busta Rhymes, "Simon says" von Pharoahe Monch oder "Hit 'em high" aus Space Jam werden abgerissen.
Er fährt in einem schwarzen Van vor, steigt leicht vermummt aus und verschwindet kurz im Backstage. Und plötzlich stehe ich mit Redman in einem Raum... Er bekommt sein Mic, wirkt konzentriert und wartet auf den Moment, wo er auf die Bühne muss...
Und schon geht es los... Redman springt er auf die Bühne und reißt direkt alles ab. Das Publikum eskaliert. Arme gehen hoch und runter, es wird mitgerappt, Erwachsene Menschen die sich wieder fühlen, als wären sie 16, inklusive mir selbst. Er gibt Songs aus 30 Jahren zum besten, denn das Album "Dare Iz A Darkside" hatte Geburtstag. Alle Hits sind mit dabei, ob "Smash Sumthin" oder "Dirty" und die Menge ist überall Lautstark dabei. Die erste Reihe kann, glaube ich, alles auswendig und feiert Song nach Song. Redman spielt mit dem Publikum, er ärgert "Sind wir in Amsterdam?", lacht und stellt dann doch fest, dass das hier Köln ist. Er liebt es wohl in Deutschland zu sein und verspricht, dass er das nächste Mal Method Man mitbringt. Er fühlt die Energie des Publikums "Germany loves real Hip-Hop!", lässt sich Gegenstände zum signieren auf die Bühne geben, rappt ein Acapella, lässt den DJ ein paar Tracks spielen und räumt seinem Back-Up MC auch ein bisschen Stagetime ein. Dann passiert es... Er steigt von der Bühne in den Graben und von da aus auf die Absperrung, balanciert an der ersten Reihe vorbei, klatscht die Fans ab dreht sich zur Bühne, wirft seine Cap weg und lässt sich rückwärts ins Publikum fallen. Eine Runde Stagediving also. Er lässt sich von rechts nach links tragen und hat sichtlich Spaß dabei. Zurück auf der Bühne macht er noch 1-2 Songs, bedankt sich und verschwindet in den Backstage Bereich. Ein wirklich großartiges Konzert.