2012 – im Rahmen der Zappanale trat Orianthi mit Alice Cooper als dämonisierte „Guitaristan“ auf. (Rolle bei Alice Cooper, Herrscherin über die Gitarre) Da habe ich sie kennengelernt.
Am 15. Juli 2025 verwandelte die australische Ausnahmekünstlerin Orianthi das ausverkaufte Musiktheater Piano in ein Flammenmeer ausschreienden Saiten und pulsierenden Rhythmen. Schon bevor sie die Bühne betrat, spürte ich die Spannung – nicht nur wegen der drückenden Hitze im Saal, sondern vor allem wegen der elektrisierenden Erwartung an die australische Gitarrenvirtuosin.
Trotz einer kleinen Verzögerung, die das Publikum kurz unruhig werden ließ, eröffnete Orianthi ihr Set mit kraftvollem Druck: Das erste Riff jagte dem Saal einen
Schauer über den Rücken. In kniehohen Stiefeln, rotem Spitzen-Top, markantem Hut und Sonnenbrille wirkte sie wie eine Rock-Ikone zwischen Retro und High-Fashion.
Setlist: Mix aus Hits und Überraschungen
Ihr Programm war eine mitreißende Mischung aus Eigenkompositionen und mitreißenden Cover-Versionen. Highlights waren das bluesige „Never Make Your Move Too Soon“
(B.B. King) und das energiegeladene „Alright Now“ von Free. Hier, bei den kraftvollen Gitarrensoli und flirrenden Lead-Licks, war das Publikum nicht mehr zu halten und jubelte im Takt.
Technische Faszination
Ich habe in meinem Leben schon viele Gitarristen live gesehen – doch Orianthis Clean- und Overdrive-Sounds waren auf einem anderen Level. Jeder Bend, jeder Harmonie-Einschub wirkte wie ein chirurgischer Eingriff voller Präzision. Ich stand mit offenem Mund da und dachte: „So muss Perfektion klingen.“
Nach dem Konzert sprachen zahlreiche Besucher begeistert von einem „technischen Level, das man so selten erlebt“. Orianthis Clean- und Overdrive-Sounds verschmolzen zu einem Feuerwerk aus Präzision und Leidenschaft.
Persönliche Anmerkung – mehr Nähe gewünscht
Einziger Kritikpunkt: Mit rund 1 Stunde 20 wirkte das Set etwas kurz, und Orianthi blieb – ihrer coolen Aura geschuldet – dem Publikum gegenüber etwas distanziert.
Dennoch bleibt: Wir durften eine Weltklasse-Gitarristin in intimer Wohnzimmer-Atmosphäre erleben – ein Abend, der in jeder Ader nach nachhallt.
Wir freuen uns schon jetzt auf die im August erscheinende Aufnahme und können es kaum erwarten, das Gitarrengewitter von Orianthi erneut zu erleben.