Seit über vier Jahrzehnten ist die Hamburg Blues Band ein fester Bestandteil der europäischen Blues-Szene. Gegründet 1982, hat die Band im Laufe der Jahre mit zahlreichen namhaften Musikern zusammengearbeitet und sich einen Ruf als echte Blues-Institution erarbeitet. Ihre Konzerte sind geprägt von einer Mischung aus traditionellem Blues, Rock, und einer großen Portion Spielfreude, die sie regelmäßig auf die Bühnen in ganz Europa bringt.
Die Band hat sich immer wieder neu erfunden und durch verschiedene Besetzungen frischen Wind in ihre Musik gebracht, ohne dabei ihre Wurzeln zu verlieren. Gert Lange, das letzte verbleibende Gründungsmitglied, führt die Band mit Leidenschaft und einem unverwechselbaren Stil.
Im gut gefüllten Musiktheater Piano hatten wir nun die großartige Gelegenheit, diese Legenden live zu erleben, zusammen mit einem weiteren Staraufgebot: Chris Farlowe, Reggie Worthy am Bass und der virtuose Gitarrist Krissy Matthews. Matthews, einer der spannendsten jungen Gitarristen der Szene, brachte eine bemerkenswerte Vielseitigkeit auf die Bühne, die den Abend zu einem echten Highlight machte.Mein Hörtipp ist sein Album "Krissy Matthews and Friends", das bei Ruf Records veröffentlicht wurde.
Der Abend begann kraftvoll mit "Rocking Chair", einem Song, der direkt im fünften Gang loslegte, ohne unnötige Schnörkel – einfach geradliniger, purer Bluesrock. Das erste Set meisterten Gert Lange, Krissy Matthews, Reggie Worthy und Eddie Filipp der energiegeladene Drummer, mit einer grandioser Spielfreude. Besonders bemerkenswert war das Bass-Gitarren-Duell zwischen Reggie und Krissy – zwei Ausnahmekünstler, die sich gegenseitig zu immer neuen Höhen anspornten.Es ist immer ein besonderes Erlebnis, solche erstklassigen Musiker hautnah im Musiktheater Piano zu sehen. Die Atmosphäre war aufgeladen, und das Publikum genoss jede Sekunde dieser intensiven Performance.
Im zweiten Set betrat dann Chris Farlowe die Bühne und eröffnete mit dem kraftvollen "Lonesome Road". Von Anfang an zeigte er eine enorme Energie und sichtlich große Freude an der Musik. Farlowe, eine lebende Blueslegende, übernahm mit seiner charismatischen Bühnenpräsenz das Kommando und führte die Band durch eine Reihe von Klassikern. Dabei zeigte er sich von Krissy Matthews' Outfit und seinen goldenen Schuhen amüsiert – ein kleines, humorvolles Detail, das den Abend noch sympathischer machte.
Selbstverständlich durfte der "Stormy Monday Blues" nicht fehlen – ein Klassiker, der das Publikum begeisterte. Die Chemie zwischen den Musikern war spürbar, und sie jammten sich durch das Set, als hätten sie schon ewig zusammen gespielt. Die zweistündige Show verging wie im Flug, ohne Pause, aber auch ohne einen Moment, der Langeweile aufkommen ließ.
Zum Abschluss gab es noch eine Zugabe mit dem emotionalen "Sing The Blues For You", was den Abend perfekt abrundete.
Mein Fazit:
Der Abend mit der Hamburg Blues Band, Chris Farlowe und Krissy Matthews im Musiktheater Piano war ein Fest für alle Blues-Fans. Die Band hat einmal mehr gezeigt, warum sie seit über 40 Jahren erfolgreich auf der Bühne steht. Ihre Spielfreude, die außergewöhnliche Musikalität und die Energie, die sie ins Publikum transportierten, waren einfach ansteckend. Besonders Krissy Matthews' Virtuosität und Chris Farlowe's kraftvolle Präsenz verliehen dem Konzert eine besondere Note. Es war ein Abend, der bewiesen hat, dass der Blues lebt und dass er in der Hand dieser Musiker eine strahlende Zukunft hat. Ein absolut unvergessliches Erlebnis, das noch lange nachklingen wird.
Fotos/Text:RüDi
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