Die Trompete nahe dem Bochumer Bermudadreieck ist eher weniger bekannt für Liederabende mit Folk- und Alternative-Musikern. Deshalb war die Ankündigung von Chris Staples aus Seattle, Washington schon etwas Besonderes. Gegenüber der Bar waren auf einer Art Wohnzimmertisch, umrahmt von bequemen Sesseln, Merchandise Artikel aufgebaut.

Mitten in dieser Wohlfühl-Atmosphäre betritt dann die aus Köln stammende Singer/Songwriterin Maryaka die Bühne. Sie veröffentlicht seit 2021 tiefgängige Folksongs und stimmt uns gekonnt auf den weiteren Abend ein.

Nach kurzer Pause begibt sich dann Chris Staples auf die kurzfristig in Nebel gehüllte Bühne. Bochum ist die erste Station seiner Europatour. Er hat vor kurzem sein sechstes Album (Cloud Souvenirs, 2023) veröffentlicht. Er wird heute begleitet von Alex Westcoat am Schlagzeug, der etwa mit David Bazan/Pedro the Lion oder Noah Gunderson gearbeitet hat. Die beiden spielen ein abwechslungsreiches Set mit Stücken von all seinen Alben. Die zerbrechliche Stimme, sein prägnantes Gitarrenspiel und die Texte, die poetisch die täglichen Leiden und Freuden des Lebens beschreiben, machen seine Musik so speziell.

Die Stimmung der meist melancholischen Songs wird teilweise noch verstärkt durch sphärische Einspielungen, die ein Freund für ihn aufnahm. Höhepunkte für mich sind das groovige „Dark Side of the Moon“ (von „America Soft“, 2014) und das wunderschöne „Park Bench“ (von „Golden Age“, 2016), das er als erste Zugabe spielt.

Alles in Allem: Einer gelungener Abend in einer schönen Location mit sehr stimmungsvoller Musik!

Thomas Höhner