Konzertbericht:„30 Jahre Punkrock-Power: Beatsteaks zünden im Kölner Palladium“

Bericht von Thomas Tautz
Bericht von Thomas Tautz

Jetzt ist es soweit. Ich stehe in Köln im Palladium. Bereit für meine erste Konzert-Review. Beatsteaks, Album Nummer 9, 30-jähriges Bühnenjubiläum, nicht der schlechteste Start in diese Rolle würde ich behaupten. Während ich hier so stehe und überlege, wie ich das am besten mache, füllt sich die Halle. Ich habe mir sagen lassen, dass das Konzert nicht ausverkauft ist.

 

Als Support und Vorband haben die Beatsteaks die Berliner Rockband „24/7 Diva Heaven“ mitgebracht. Drei jungen Frauen betreten zu „Sabotage“ von den Beastie Boys die Bühne, so kann man starten. Sie legen direkt los. Punkig, rotzig, ein bisschen Grunge, kraftvoll, ein bisschen wird gescreamt. Ich find sie ganz cool, die Drummerin beeindruckt mich. Das Publikum ist etwas verhalten, was ich schade finde, denn die drei geben alles. Vorbands sollen doch zum Anheizen dienen? Eine gute halbe Stunde rocken sie die Bühne und verabschieden sich unter Applaus von der Bühne.

 

Kurze Pause, damit die Bühne umgebaut werden kann. Das Bühnenbild gefällt mir. Links der Band ein großes B, rechts der Band ein großes S, beides miteinander verbunden und komplett beleuchtet.

Unter schreien und Applaus betreten die Beatsteaks die Bühne und legen sofort los und starten mit „Big Attack“, ein super Opener. Trotzdem bin ich leicht traurig, denn das ist die erste Bühne, die super ausgeleuchtet ist und ich darf nicht shooten… Schade.

 

Weiter geht es mit „Hello Joe“ und das animiert die Menge zum springen. Zumindest die ersten 10-15 Reihen, der Rest steht relativ ruhig da, dafür, dass das hier ein Punkrock Konzert ist.

 

Zum 30 jährigen wird ein Song vom ersten Album gespielt. Das Publikum wird ausgelassener und beginnt zu pogen und führt dies auch bei „Hand in Hand“ weiter. Die Leute haben sichtlich Spaß. Die Stimmung in der Halle ist super.

 

Die Show ist kraftvoll, es wird gut gerockt und die ganze Bühne genutzt, das Publikum animiert, zwischendurch ein bisschen was erzählt. So stelle ich mir eine gute Show vor.

Die Männerwelt wird daran erinnert, dass sich auch Frauen auf dem Konzert befinden und diese auch ein Recht auf einen Platz auf der Tanzfläche haben. Dem Applaus nach zu urteilen wird das mit Respekt aufgenommen.

 

Das Publikum skanidert „BEATSTEAKS! BEATSTEAKS!“ und die Jungs legen noch einen Zahn zu. Ich brauche ein Wasser und während ich anstehe werde ich von einem Fan angesprochen. Seine Stimme ist voller Freude, schließlich war er „seit 17 Jahren auf keinem Beatsteaks Konzert mehr!“. Er feiert sich da zu sein. Es wurde wohl noch kein Song vom neuen Album gespielt, aber ist auch egal, das Konzert ist geil.

 

Manche Dinge auf Konzerten sind doch spannend. Klar, die Halle ist voll, es wird gefeiert, gesungen, gesprungen und doch stehen viele einfach nur da. Einige sitzen auf dem Boden, einige stehen vor dem Saal und quatschen, einige stehen tatsächlich vor der Halle. Ist man nicht eigentlich im Getümmel und genießt die Show? Und dann sehe ich sie doch noch, fertige, durchgeschwitzte und mit Bier übergossene Jungs, die unbedingt mal frische Luft brauchen, Wahrscheinlich aus den ersten 10 Reihen.

 

Die Bühne wird auch kurz politisch genutzt. Denn „Wir sind mehr als die Idioten da draußen, viel mehr, die sind nur laut, aber wir sind noch lauter“, wichtig in diesen Zeiten und richtig. Die Menge fühlt es, applaudiert und geht weiter ab.

 

Nach etwas mehr als einer Stunde ist der Punkrockzauber vorbei. Die Band bedankt sich und betitelt Köln als ihre zweite Heimat, gute Wahl. Danke Beatsteaks!

 

 

Das Publikum verlangt Lautstark nach einer Zugabe und bekommt diese auch. Zwei sogar, mit insgesamt 5 Songs. Gelungene Show, gelungener Abend.