Konzertbericht                                              Walter Trout 28.04.24 Zeche Bochum

<img src="beispielbild.jpg" alt=Walter Trout Vollgas Blues Zeche Bochum

Fotos/Text:RüDi

Ich war voller Vorfreude, Walter Trout nach so langer Zeit wieder live zu erleben. Das letzte Mal war tatsächlich schon 2008 beim Grolsch Blues Festival in Schöppingen. Gemeinsam mit meinem musikalischen  Freund Dieter aus Duisburg machten wir uns kurz vor 18 Uhr auf den Weg zur Zeche Bochum, da ich in der Nähe wohne, war die Anfahrt kurz. Die Zeche war ausverkauft, was mich für den Veranstalter als auch für Walter Trout erfreute. Das Publikum war überwiegend im gesetzten Alter, aber hier und da sah ich einige jüngere Gesichter.

Kurz nach 19 Uhr startete Walter Trout mit seiner Band in gewohnter Manier durch. Das heißt im 5. Gang, Klasse. Die eingespielte Band, bestehend aus dem langjährigen Schlagzeuger Michael Leasure, dem Bassisten John Avila, einem Keyboarder und einem zweiten Gitarristen, lieferte eine beeindruckende Performance. Mich faszinierte von Anfang an die Dynamik auf der Bühne, und es überraschte mich, wie lange das Publikum verhalten reagierte. Mit insgesamt 31 veröffentlichten Alben ist Trouts Repertoire natürlich gewaltig, und wir wurden mit einer Vielzahl großartiger Stücke verwöhnt.

Besonders hervorzuheben war das gemeinsame Solo von Walter Trout und dem jungen Gitarristen, der auch eine eigene Band hat.

Trout erzählte uns  auch seine  persönliche Geschichte, darunter seine schwere Krankheit im Jahr 2015, als er an einem Hirnschaden litt. Sein Gedächtnis war damals ein halbes Jahr lang leer, und er musste ein Jahr damit verbringen, das Gitarrespielen neu zu erlernen.

 

 

Wir hörten viele seiner Stücke, darunter auch solche, die er in Anlehnung an Canned Heat geschrieben hat, mit denen er zusammengespielt hat. Ein weiteres Highlight war das Stück "We're All in This Together" von seinem gleichnamigen Album aus dem Jahr 2017. Er erzählte uns, wie er Freunde ins Studio einlud, um gemeinsam an diesem Album zu arbeiten. Unter anderem wirkten Künstler wie Joe Bonamassa, Kenny Wayne Shepherd, Walter's ehemaliger Bandleader Jonny Ray Weeks, Show Louie Walker, Randy Ford, Edgar Winter, Mike Zito und viele andere mit.

Selbstverständlich stellte uns Walter Trout sein neuestes Album "Broken" vor, so wie die gleichnamige Tour. Er erklärte, wie er die Songs aus einer Zeit der persönlichen Herausforderungen heraus geschrieben hat und wie wichtig es ihm war, diese Erfahrungen mit seiner Musik zu verarbeiten. Dies verlieh dem Konzert eine zusätzliche emotionale Tiefe. Auch „I’ve Had Enough"  von dem neuen Longplayer (auf der Platte mit Dee Snyder von Twisted Sister) war auch mit im Gepäck. Das war schon eine härtere Gangart.

 

 

Plötzlich war das Konzert zu Ende, und obwohl ich überrascht war, wurde ich nicht enttäuscht, als Trout und seine Band für zwei Zugaben zurück auf die Bühne kamen. Wir waren begeistert, und Walter Trout hat sich längst einen festen Platz im fernen Blueshimmel erspielt. Ich freue mich schon auf ein baldiges Wiedersehen, vielleicht sogar wieder in Bochum.

 

Es war ein herausragendes Konzert, viele tolle und berührende Momente und ich war selten bei  einem Konzert von Anfang an so mitgerissen.

 

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